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Das Projekt FeKoM

Forschungsethik – also der respektvolle und wertschätzende Umgang mit allen an empirischen Forschungsprojekten beteiligten Personen – ist ein wesentlicher Bestandteil guter wissenschaftlicher Praxis. Forschungsethik bezieht sich auf gesetzliche Bestimmungen (etwa Wissenschaftsfreiheit oder informationelle Selbstbestimmung), berücksichtigt ethische Aspekte sowie wissenschaftliche Forschungsmethodik.

In der Kommunikations- und Medienwissenschaft (KMW) gewinnt das Thema zunehmend an Bedeutung. Ein Grund dafür ist, dass die Forschungsgegenstände der KMW (z. B. digitale öffentliche Kommunikation) ebenso wie ihre Forschungsmethoden einem stetigen Wandel unterworfen sind und zunehmend komplexer werden. Dadurch entstehen neue (forschungs)ethische Herausforderungen. Zudem legt das Wissenschaftssystem zunehmenden Wert auf ethische Reflexion, etwa bei Drittmittelanträgen oder in wissenschaftlichen Publikationen.

Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel des vom BMBF geförderten Verbundprojektes FeKoM, evidenzbasierte, also theoretisch und empirisch fundierte Empfehlungen für eine angewandte Forschungsethik in der quantitativ forschenden KMW zu formulieren. Diese werden der Scientific Community zur Verfügung gestellt und für die Vermittlung in der Lehre aufbereitet.

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Aktuelles

Die im Internet zugänglichen Inhalte, die Menschen dort hochladen und produzieren sowie die Daten, die sie dabei erzeugen, bieten vielen wissenschaftlichen Disziplinen zahlreiche neue quantitative und qualitative Forschungsmöglichkeiten – auch der Kommunikations- und Medienwissenschaft. Das Digitale ist dabei nicht nur ein Forschungsgegenstand selbst, sondern beeinflusst auch die Methoden, die angewandt werden.


Die Täuschung von Teilnehmer*innen eines Forschungsprojektes ist eine oft eingesetzte Technik, wenn es darum geht, möglichst authentische Ergebnisse zu erhalten. Doch trotz einiger Vorteile steht der Einsatz von Täuschungen auch in der Kritik – besonders aus einer forschungsethischen Perspektive. Möglichkeiten, trotz Täuschung der Teilnehmer*innen forschungsethisch korrekt zu handeln, sind das Einholen einer vorherigen informierten Einwilligung sowie ein Debriefing, nachdem das Forschungsvorhaben abgeschlossen wurde. Aber inwiefern wird auf diese Möglichkeiten in der Literatur zu Forschungsethik, insbesondere in Guidelines, hingewiesen? Das wollen die Autoren Verbeke et al. mit ihrer Studie „Informed Consent and Debriefing When Deceiving Participants: A Systematic Review of Research Ethics Guidelines” aus dem Jahr 2023 analysieren.